Im Prinzip lief die gesamte Birkenblätterfärbung, wie bei der Faulbaumfärbung ab, dennoch gibt es, durch den Zusatz von Eisensulfat, gewissen Unterschiede:
Die Wolle wurde wie gewohnt gebeizt und im Anschluss gewaschen. Nach dem die Wolle aus der Waschmaschine kommt, ist sie immer etwas verheddert, dass ist allerdings nicht weiter schlimm, sofern man die Wolle abgebunden hat (Abb. 2). Zum entkuddeln der Wolle suchen wir die abgebunden Stellen auf, sortieren die Fäden, greifen in den Strang hinein und drücken beide Arme schwungvoll nach außen. Dabei sortieren sich die Fäden automatisch.
Durch das Auskochen der Birkenblätter haben wir einen gelben Färbesud erhalten (Abb. 4). In diesen Färbesud kamen die Wollstränge hinein. Dabei haben wir die Wollstränge auf zwei Stäbe verteilt, damit wir nach einer gewissen Färbezeit, einen Teil der gefärbten Wolle entnehmen konnten. Die gesamte Wolle wurde eine Stunde lang im Kessel gefärbt (Abb. 5). Danach wurde die Hälfte der Wolle im gelben Zustand entnommen und zum Abkühlen und Abtropfen aufgehangen.
Anschließend lösten wir Eisensulfat in Wasser auf. Dabei entsprach die Menge des Eisensulfates 2 bis 3% des Trockengewichtes der Wolle (Abb 6, 7). Bevor wir allerdings das Eisensulfat in den Kessel geben konnten, mussten wir die, im Färbesud verbliebene Wolle, herausnehmen. Danach rührten wir die rostbraune Flüssigkeit in den Färbesud hinein, warteten bis sich der Sud komplett verfärbt hatte und gaben erst dann die Wolle wieder hinein.
Die Wolle wurde noch weitere 20 Minuten im Färbesud gelassen bis sie sich tiefgrün verfärbt hatte. Sowohl die gelbe, als auch die grüne Wolle wurden separat gewaschen. Andernfalls hätte die gelbe Wolle grüne Flecken bekommen.
Wir sind immer wieder begeistert, was für herrliche Farben mit Birkenblätter gefärbt werden können. (Abb. 10, 11)