Zum Nähen eurer Gewandung werden verschiedenste Stiche benötigt. Die Wichtigsten erklären und zeigen wir auf dieser Seite.
Verbindungsstiche:
Saumstiche:
Tipp: Bevor man mit dem Nähen beginnt, sollte man sich die Hände mit klarem Wasser waschen. Dadurch rutscht die Nadel seltener zwischen den Fingern hindurch.
Der für uns wichtigste Stich, ist der Vorstich. Denn er fügt zwei Stoffstücke zuverlässig aneinander und das, trotz der unkomplizierten und schnellen
Verarbeitung.
Die Vorteile gegenüber dem Rückstich, ist der geringere Zeit- und Materialaufwand. Da Garn im Mittelalter ein wertvolles Gut gewesen ist, wurde so wenig Material wie möglich verwendet.
Der Nachteil gegenüber dem Rückstich ist die geringere Stabilität, weshalb zum Anfang und zum Ende eines jeden Nähfadens, die Haltbarkeit des Vorstiches, mit dem Rückstich verbessert
wird.
Das Ergebnis dieses Stiches ist eine gestrichelte Linie auf beiden Seiten, die je nach Stichgröße feiner oder gröber ausfällt.
Der Heftstich ist eine Unterform des Vorstiches und bietet die Möglichkeit Stoffstücke anneinanderzuheften, um sie im Nachhinein durch einen sorgfältig gearbeiteten Vorstich oder Rückstich zu ersetzen. Der Heftstich ist keine dauerhafte Verbindung und wurde, durch die heutzutage eingesetzten Stecknadeln, ersetzt. Wir verwenden den Heftstich in der Regel nicht.
Der Rückstich findet bei besonders beanspruchten Nähten Verwendung, wie z.B. an Beinlingen. Des weiteren wird der Rückstich an Stellen benutzt an denen keine zusätzliche Sicherung durch eine
Kappnaht erfolgt.
Der Vorteil des Rückstiches gegenüber dem Vorstich ist die erhöhte Stabilität aufgrund der immer wiederkehrenden Schlaufen.
Der Nachteil des Rückstiches ist der dreifache Garnverbrauch und der erhöhte Zeitaufwand.
Das Ergebnis dieses Stiches ist eine durchgehende Linie auf der Vorderseite und eine gedoppelte Linie auf der Rückseite.
Der Überwendlichstich dient dazu, den leicht ausfasernden Stoff zu sichern bzw. zu umsäumen. Das ist eigentlich nur bei Leinen oder bei nicht gewalkten Wollstoffen nötig.
Neben dem Versäumen kann der Stich auch zum fixieren der Nahtzugabe, wie bei der Schmetterlingsnaht oder der Kappnaht, verwendet werden.
Das Ergebnis dieses Stiches ist eine parallel verlaufende gestrichelte Linie, die auf der Vorderseite möglichst im 90°-Winkel zur Schnittkante verläuft. Zusammengefasst ergibt der Stich ein "N".
Der Stich dient, in diesem Beispiel, zur Fixierung der Kappnaht. Die hohe Stabilität der Kappnaht, in Kombination mit dem Überwendlichstich, hat seinen Preis. Der Stich ist der mit Abstand zeitaufwendigste Stich auf dieser Webseite.
Neben der Verwendung des Überwendlichstich am Beispiel der Kappnaht, findet er am Saum Gebrauch.
Auf dem Bild ist der klassische Überwendlichstich nicht zu erkennen, da lediglich das Bewegungsmuster beim Nähen des Überwendlichstich erhalten bleibt.
Der Knopflochstich dient, neben dem Überwendlichstich, der Sicherung der ausfasernden Stoffe. Vorwiegend findet er bei der Umsäumung der Knopflöcher, bzw. Nestellöcher Verwendung. Der Knopflochstich kann aber auch zum Umsäumen von Stoffrändern verwendet werden, wobei im Gegensatz zum Überwendlichstich der Materialverbrauch, durch die Schlingebildung, ansteigt.
Das Ergebnis dieses Stiches ist eine an der Schnittkante anliegende Linie, mit im 90°-Winkel abgehenden, parallelverlaufenden Striche.