Zum Beizen der Wolle verwendeten wir etwa 100g Alaun, bei einer Wollmenge von 700g. Das Alaunen wurde abgewogen (Abb. 1), in einen Kochtopf mit Wasser gefüllt und erhitzt (Abb. 2). Dabei wurde kontinuierlich gerührt, bis sich das Alaunen komplett aufgelöst hat. Anschließend wurde die Alaunenlösung, in den bereits mit Wasser gefüllten Kessel geschüttet und nochmals umgerührt, damit sich die Alaunenlösung gut im Beizbad verteilt.
Die Wolle wurde, bereits einen Tag zuvor, locker abgebunden in einen Eimer mit Wasser gelegt (Abb. 3). Nachdem das Beizbad gut umgerührt wurde, konnte die nasse Wolle hineingegeben werden. Wir erhitzten den Kessel auf 90°C und hielten die Temperatur über eine Stunde lang. Währenddessen entnahmen wir die Wolle viertelstündlich und legten sie neu sortiert wieder in den Kessel hinein.
Nachdem die Wolle eine Stunde lang gebeizt wurde, entnahmen wir die Wolle, liesen sie abkühlen und spülten die Restbeize im Wollwaschgang aus der Wolle.
Während die Wolle gewaschen wurde, konnten wir die Beize entsorgen, den Kessel ausspülen und neu mit Wasser befüllen. Danach schütteten wir die eingeweichte Faulbaumrinde in einen Stoffbeutel und legten diesen in den Färbekessel (Abb. 7). Die Faulbaumrinde wurde, ähnlich der Wolle, bereits am Abend zuvor, abgewogen und in einen Eimer mit Wasser gefüllt - Verhältnis 1:1 (100g getrocknete Faulbaumrinde, auf 100g Wolle).
Der Stoffbeutel, mit der Faulbaumrinde, wurde auf 90°C erhitzt und über eine Stunde lang ausgekocht. Danach entsorgten wir den Beutel und legten die gewaschene Wolle in den Färbekessel (Abb. 8). Die Wolle wurde eine Stunde lang, bei 90°C gefärbt. Zwischendurch entnahmen wir die gesamte Wolle und legten sie neu sortiert in den Kessel hinein.
Nachdem die Wolle gefärbt war, konnten wir die Wolle entnehmen und abkühlen lassen (Abb. 9). Die gefärbte Wolle wurde in ein alten Kissenbezug gelegt und in der Waschmaschine im Wollwaschgang gewaschen. Dabei wurde wieder ein guter Schuss Essig in das Weichspülerfach gegeben.
Nachdem die Wolle getrocknet war konnten wir die wunderschöne goldgelbe Farbe bewundern. (Abb. 10)