Nach der ersten Birkenblätterfärbung probierten wir es mit selbst gesammelten Zwiebelschalen. Es kamen über 500g Färbegut nach einem 3/4 Jahr zusammen. Aber nur durch die Unterstützung unserer Familie. An dieser Stelle: Vielen Dank für die große Hilfe.
Im ersten Beizvorgang lagen insgesamt 5m Wollstoff, davon haben wir bereits 2m gefärbt.
Nachdem der erste Versuch mit Pflanzen zu färben gänzlich schief ging, sind wir auf Nummer sicher gegangen und haben den Beizvorgang bei den restlichen 3m Wollstoff wiederholt. Wir befürchteten, dass die fleckige Färbung mitunter durch den ersten Beizvorgang entstanden ist.
Wir haben, ähnlich dem ersten Versuch, 15g Alaun auf 100g Wolle verwendet - insgesamt 150g Alaun für das Trockengewicht von 1kg Wollstoff. Das Alaunensalz wurde im kochenden Wasser gelöst und dem Wasserbad hinzugegeben. Wenn das Beizbad im kühlen Zustand ruht, kann es passieren, dass die Beizkristalle "ausflocken" und im ungelösten Zustand im Wasser treiben. Durch rühren löst sich das Alaunsalz wieder.
Der Färbekessel wurde randvoll mit Wasser gefüllt, mit so viel Platz, dass die Wolle hinzukommen konnte. Die vorgeweichte Wolle entnahmen wir nach einer halben Stunde aus der Badewanne und legten es in das noch kalte Beizbad. Daraufhin heizten wir den Kessel hoch.
Das Heizen dauerte etwa eine Stunde, bis eine Temperatur von 90°C erreicht war. Diese Temperatur hielten wir eine Stunde lang und liesen das Beizbad im Anschluss über Nacht auskühlen. Die ganzen 2 Stunden hindurch bewegten und wendeten wir die Wolle. Das dauerhafte Rühren des Beizbades ist nicht notwendig, zwingend ist aber ein Wenden nach etwa jeder viertel Stunde. Wir entnahmen den Stoff am nächsten Tag und haben die Restbeize ausgewaschen.
Nachdem der Beizvorgang abgeschlossen war, schütteten wir die drei 10L Eimer mit eingeweichten Zwiebelschalen über dem Färbekessel in eine Baumwolltüte. Das eingefärbte Wasser aus den Eimern wurde mit in den Kessel gegeben. Während des Heizens haben wir viertelstündlich gerührt und die Tüte ausgepresst. Ob das notwendig ist wissen wir nicht.
Als die zwei Stunden hochheizen und köcheln beendet waren, entnahmen wir den Beutel und füllten den restlichen Kessel mit Wasser auf. Der Effekt war nun, dass der
Kessel sich schnell runtergekühlt hat, so dass wir die Wolle hineinlegen konnten. Die Temperatur des Kessels lag jedoch immernoch bei 60-70°C. Wir gewöhnten die Wolle in einem immer heißer
werdenden Wasserbad an die Temperatur bevor wir die Wolle in den Färbekessel legten.
(Siehe hierzu: "Verträgt Wolle Temperaturunterschiede")
Die Wolle köchelte eine Stunde lang bei 90°C. Währenddessen rührten bzw. wendeten wir den Stoff im Wasser. Im Anschluss daran entnahmen wir den Wollstoff aus dem Färbekessel und liesen ihn an der Wäscheleine abkühlen. Daraufhin haben wir den Wollstoff gewaschen bis er nicht mehr ausblutete und behandelten die Wolle mit Essig nach.
Das Färbeergebnis ist wesentlich besser geworden. Zwar gibt es immernoch kleine Flecken, die aber durch ein geschicktes Zurechtschneiden nicht ins Gewicht fallen.