Eine Naht ist eine Kombination mehrerer Stiche, die zwei Stoffteile verbinden und den Stoff vor dem Ausfasern schützen. Die für uns wichtigsten Nähte, die für eine Gewandungen benötigt werden, sind:
Die bekannteste und wohl einfachste Naht, ist die Verbindung zweier Stoffstücke über die Blindnaht. Hierbei werden die Schnittkanten bündig aufeinander gelegt und mittels Vor- oder Rückstich verbunden. Die Nahtzugabe wird vorher oder im Nachhinein mittels Überwendlichstich oder Knopflochstich umsäumt.
Die Blindnaht ist eine schlichte und schnelle Methode ein Gewand zu nähen. Allerdings ist diese Verbindung nicht langlebig, da keine zusätzliche Sicherung vorhanden ist.
Die halbe Kappnaht, ist die klassische Verbindungsnaht. Sie dient der Verbindung zweier Stoffstücke. Gleichzeitig schützt sie die Schnittkanten vor dem Ausfasern, sodass sie nicht zusätzlich mit
dem Überwendlichstich gesichert werden muss.
Für die halbe Kappnaht benötigt man zwei Stiche: den Vorstich und den Überwendlichstich.
Die halbe Kappnaht ist von der Außenseite durch seine leichte Vorwölbung zu erkennen.
Die "falsche Naht" ist eine Naht, die aus optischen Gründen in das Gewand eingenäht wird.
Diese Naht wird an Stellen eingefügt, an der keine Schnittkante vorhanden ist. Sie dient dazu, dass Gewand symmetrisch erscheinen zu lassen. Denn würde diese Naht fehlen, leidet der Faltenwurf und dadurch die gesamte Optik des Gewandes darunter.
Die falsche Naht wird genauso genäht wie die halbe Kappnaht und ist nach der Verarbeitung nicht von einer halben Kappnaht zu unterscheiden. Der einzige Unterschied in der Optik ist, dass die
halbe Kappnaht dicker ist, als die "falsche Naht".
Die Schmetterlingsnaht kann an Stellen verwendet werden, an denen eine Kappnaht stören würde, was z.B. an den Beinlingen der Fall ist. Da die Naht sich besser den Beinkonturen anpassen kann und keinen Wulst bildet. Zudem lässt diese Naht auch engere Kurven im Gewand zu, die mit einer halben Kappnaht nicht zu bewältigen wären, wie z.B. am Fußteil der Beinlinge.
Für die Schmetterlingsnaht wird der Rückstich und der Überwendlichstich benötigt.
Damit die Schnittkanten, an den Öffnungen eines Gewandes, nicht ausfasern kann, werden diese eingeschlagen und mit dem Überwendlichstich fixiert. Hierbei gibt es die Möglichkeit die Nahtzugabe
ein bis zwei Mal umzuschlagen.
Wir, für unseren Teil, bevorzugen den doppelten Umschlag. Das hat den Grund, dass die Schnittkante eingefasst liegt und durch Reibung keinen Schaden nehmen kann.