Glutinleim ist ein natürlicher Klebstoff der aus tierischen Abfällen gewonnen wird. Dabei entstehen die unterschiedlichsten Leimformen: wie Knochen-, Haut-, Hasen- oder Fischleim. Jede Leimsorte hat seine verschiedenen Eigenschaften und somit seine spezifischen Anwendungsgebiete. Da wir bisher nur mit Haut- und Knochleim gearbeitet haben, bleiben die anderen Leimsorten außen vor:
Beide Leimsorten werden auf die selbe Weise verarbeitet.
Der Glutinleim wird je nach Bedarf, in ein Einweckglas gegeben und mit Wasser aufgefüllt. Dabei sollte der Leim komplett mit Wasser bedeckt sein. Zuviel Wasser kann
nicht verwendet werden, da der Leim immer soviel Wasser aufnimmt, wie er letztlich benötigt. Je nachdem welche Leimform verwendet wird, kann das Quellen zwischen 2 bis 8 Stunden dauern. Umso
kleiner die Form des Leims, umso schneller quillt der Leim auf. Am besten ist es, wenn der Leim am Abend zuvor angesetzt wird und über Nacht genug Zeit zum quellen hat. Am nächsten Morgen bzw.
nach dem Quellen kann das überschüssige Wasser abgeschüttet werden. Der Leim sollte derweil eine gelartige Konsistenz entwickelt haben.
Um den Leim zu verflüssigen, wird das Einweckglas in ein Topf mit Wasser gestellt und erhitzt. Dabei sollte die Temperatur des Wassers ständig kontrolliert werden und nicht über 65°C steigen. Denn über dieser Temperatur zerfallen die Eiweißketten und der Leim verliert an Klebekraft. Der Leim sollte langsam erhitzt und gelegentlich umgerührt werden. Hat der Leim eine honigähnliche Konsistenz entwickelt, wird er mit einem handelsüblichen Pinsel oder einem speziellen Leimpinsel aufgetragen.
Bevor der Leim aufgetragen wird, sollten die zu verleimenden Flächen mit einem Heißluftgebläse oder einem Haartrockner erhitzt werden, da der Leim dadurch besser in das Holz einziehen kann und andererseits nicht so schnell geliert. Ist der Leim vor dem zusammenfügen bereits geliert, klebt er nicht mehr. In diesem Fall, sollte der Leim mit einem Spachtel abgekratzt werden und von neuem begonnen werden.
Nach eigener Erfahrung sollte die Presszeit mindestens eine Stunde betragen und zwischen dem Verleimen und der Weiterverarbeitung mindestens ein ganzer Tag liegen.
Glutinleim der danebengelaufen ist, lässt sich mit warmen Wasser und einem Lappen aufweichen und mit einem Küchenschaber entfernen.