Bei unserer ersten Pflanzenfärbung handelte es sich um eine Birkenblätterfärbung, die wir mittels Eisensulfat von gelb zu grün weiterentwickelt haben. Dabei sind uns leider einige Fehler unterlaufen, wodurch das Ergebnis, vorsichtig ausgedrückt, bescheiden ausgefallen ist.
Für unsere ersten Färbungen besorgten wir 5m Wollstoff, die anschließend mit zwei verschiedenen Pflanzen gefärbt, aber in einem Arbeitsschritt gebeizt werden sollten.
Das Beizen der Wolle, begann mit dem Ansetzen der Alaunsalzlösung. Hierzu mischten wir, in einem Einweckglas, das Alaunsalz mit kochendem Wasser. Wir entschieden uns für ein Verhältnis von 15g Alaun auf 100g Wolle. Daraufhin befüllten wir den Färbekessel zu Hälfte mit Leitungswasser, schütteten die Alaunsalzlösung ein, legten die noch trockene Wolle in das Beizbad und erhitzten den Kessel. In Abständen von etwa 10-15 Minuten bewegten bzw. wendeten wir den Stoff.
Da uns zu diesem Zeitpunkt kein Thermometer zur Verfügung stand erhitzten wir den Kessel nach Gefühl. Die Folge daraus war, dass die angestrebten 90°C nicht erreicht, sondern bei niedrigeren Temperaturen gebeizt wurden. Nach einer Beizdauer von etwa einer Stunde liesen wir den Stoff über Nacht im Kessel auskühlen und konnten ihn so am nächsten Tag kühl entnehmen und zum Abtropfen an die Wäscheleine hängen.
In einer Plastiktüte verpackt lagerten wir den noch feuchten Stoff 4-5 Tage im Keller. Im Internet wurde dazu geraten, da das Färbeergebnis davon profitieren soll. Nach der Lagerung spülten wir die Restbeize aus, um den Stoff in den Färbesud zu geben.
Die Birkenblätter weichten wir über Nacht im Kessel ein und füllten ihn so hoch mit Wasser, dass der Beutel bedeckt war. Das Verhältnis von Birkenblättern zu trockener Wolle war 1:1 also, 100g trockene Birkenblätter auf 100g Wolle.
Am nächsten Morgen, begannen wir die Birkenblätter, im halbvollen Färbekessel, auszukochen. Dafür erhitzten wir den Kessel auf Gefühlte 90°C - wahrscheinlich
aber eher 60-70°C und liesen den Kessel eine Stunde lang köcheln. Im Anschluss entnahmen wir den Beutel und gaben bereits jetzt das gelöste Eisensulfat hinzu. Das Eisensulfat wurde in einem
Einmachglas mit heißem Wasser aufgelöst. Dabei verwendeten wir ein Verhältnis von 2-3% Eisensulfat auf 100g trockener Wolle. Damit wir die Wolle nicht in das heiße Färbebad einlegen mussten,
schütteten wir einige Eimer mit kalten Wasser in die Färbeflotte und kühlten es so herunter. Dieser Schritt war unnötig - Siehe hierzu: "Verträgt Wolle Temperaturunterschiede?".
Nachdem wir den Färbesud abgekühlt hatten konnten wir den Wollstoff in den Kessel legen und erneut erhitzten. Da wir allerdings, durch diverse Internetbeiträge, solche Angst vor dem verfilzen des Stoffes hatten, rührten und wendeten wir die Wolle nur gelegentlich.
Nach etwa einer Stunde entnahmen wir den Stoff im heißen Zustand und hängten ihn zum Auskühlen an die Leine. Hätten wir den Stoff kalt entnehmen wollen, hätten wir weitere 2 bis 4 Stunden rühren müssen, da der Stoff ansonsten noch fleckiger geworden wäre.
Sobald der Stoff abgekühlt war, haben wir den Stoff zwei Mal im Wollwaschgang gewaschen. In den letzten Waschgang fügten wir einen guten Schuss Essig hinzu, der wie
Weichspüler wirkt.